Die UEbertragung von Rechtsvorstellungen auf fremde Kulturen am Beispiel des englischen KolonialrechtsAuthor :
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Published : Monday 31 January 2000
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Wie koennen wir fremdes Recht angemessen erfassen und begreifen? Helmut Janssen zeigt die Hindernisse auf, die einen Juristen bei der Beantwortung dieser zentralen Frage der Rechtsvergleichung scheitern lassen koennen. Er untersucht hierzu an ausgewahlten Beispielen, wie die englische Kolonialrechtsprechung ihre Rechtsvorstellungen bewusst oder unbewusst an die verschiedenen Kulturen des Empire herangetragen hat. Dazu stellt er im ersten Teil seiner Studie die Gerichte des Empire mit dem Privy Council an ihrer Spitze dar, betrachtet exemplarisch die gerichtlichen Vorinstanzen in den Kolonien Indien und Goldkuste und untersucht die Herkunft der Richter, die an diesen Gerichten tatig waren. Nach welchen Regeln erklarten Kolonialgerichte fremdes oder eigenes Recht fur anwendbar? Auf welche Weise ermittelten sie das fremde Recht? Helmut Janssen eroertert diese Fragen und berucksichtigt dabei insbesondere den Export britischer grundstucksrechtlicher Vorstellungen und die Anwendung islamischen und hinduistischen Rechts. Anschliessend geht er auf die Verbundenheit der Kolonialgerichte mit bestimmten Wertvorstellungen ein und untersucht, wie sich das Rechtsquellenverstandnis einer Schriftkultur in Verbindung mit dem englischen Verfahren der Konfliktloesung auf die Rechtsanwendung ausgewirkt hat.
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