MinimalstaatAuthor :
Hardback
Published : Tuesday 8 July 2008
Description
Der Philosoph Robert Nozick versucht in seinem Werk Anarchy, State, and Utopia einen Minimalstaat zu rechtfertigen, dessen Funktion auf die Sicherung individueller Rechte beschrankt ist. Nach der Anspruchstheorie ist jede Eigentumsverteilung gerecht, wenn sie das Ergebnis der zwangfreien Aneignung herrenloser Gegenstande und der freiwilligen UEbertragung von Eigentum ist oder alle ungerechten Transaktionen der Vergangenheit berichtigt sind. Im vorliegenden Buch vergleicht Bodo Knoll den Ansatz von Nozick mit alternativen Begrundungsversuchen libertarer Gesellschaftsutopien. In einer Rekonstruktion der Argumentation arbeitet er zahlreiche Bezuge zu oekonomischen Konzepten heraus: Anknupfungspunkte bestehen sowohl zur Wohlfahrtsoekonomik und zur oekonomischen Analyse des Rechts als auch zur modernen Theorie des Foederalismus und zur Social Choice-Theorie. Die Ableitung des Minimalstaats und die Anspruchstheorie werden aus oekonomischer und philosophischer Perspektive kritisiert. Beispielsweise begunstigen Nozicks Annahmen uber den anarchischen Naturzustand die Ableitung eines Minimalstaats. Marktversagenstatbestande betreffen nicht nur das Gut "Schutz". Bodo Knoll diskutiert, ob absolute und vollstandige Eigentumsrechte widerspruchsfrei aus der Anspruchstheorie begrundet werden koennen und ob die resultierende Eigentumsverteilung eine intergenerative Ungerechtigkeit darstellt. Zudem erweist sich die Berichtigung ungerechter Aneignungen und Transfers angesichts fehlender Informationen als schwierig. Nozicks Kritik an strukturellen Gerechtigkeitsgrundsatzen fuhrt in ein Dilemma, weil auch die Anspruchstheorie einen vagen Gerechtigkeitsbegriff definiert.
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